Mitzis Hochzeit
Mitzis Hochzeit: Ruth Weiss erzählt in ihrem Roman die Geschichte der ebenso eigensinnigen wie charmanten Martina Ernestina von Waldhausen, genannt Mitzi. Sie wächst in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts als jüngste der Töchter der von-Waldhausen-Familie auf dem elterlichen Gut in Ostpreussen auf. Nach dem Tod ihres Vaters entfremdet sie sich von der Familie und flüchtet ins wilde Berlin der 20er Jahre, wo sie in Toms Bar als mundharmonikaspielende Chansonsängerin schnell Karriere macht: Jede Nacht ein neues Lied und ein neuer Tanz! Sie begegnet FZ, dem Künstler, der aus einer Fürther Schustersfamilie stammt, sie zeichnet und - sich in sie verliebt. Sie begegnet Stephan Blei, Sohn jüdischer Fabrikanten, der gerade als Journalist beim Berliner Abendblatt angeheuert hat - und sich in sie verliebt. Sie begegnet Hans Warnke, Redaktionsleiter des Berliner Abendblatts, der aus einer Hamburger Patrizierfamilie kommt und - sich in sie verliebt. Denn Mitzi hat nicht nur ihren eigenen Kopf, sie ist auch ausnehmend schön. Einen der drei Männer heiratet sie, einer verrät sie, einer hält ihr für immer die Treue und rächt sie. Doch bis dahin vergehen Jahre... Der Hintergrund, auf dem sich Mitzis Lebensgeschichte nach und nach entfaltet, wird bestimmt von der Räterepublik und den Freikorps, dem Kapp-Putsch, der Weimarer Republik, dem aufkommenden Nationalsozialismus, der Weltwirtschaftskrise, von Hitlers Machtergreifung, der Flucht, dem Krieg, der Vertreibung und einer überraschenden Hochzeit.'Mitzis Hochzeit'ist daher nicht nur ein intensives, ein berührendes, fast musikalisches Buch über das, was uns zu Menschen macht: Die Liebe - in all ihren Facetten, Widersprüchen und Unmöglichkeiten. Und die ewige Suche nach der Wahrheit. Sondern es bietet auch einen Einblick in eine deutsche Epoche, die vom Zerfall der bestehenden Gesellschaftsordnung, neu aufkeimenden Hoffnungen und Lebensentwürfen und - schließlich - dem totalen Untergang geprägt war. Literatur wie sie sein soll: Spannend und unprätentiös erzählt, liebevoll im Umgang mit seinen Protagonisten, erschütterend beim Enthüllen der letztendlichen Wahrheit.