"Lord of War - HÀndler des Todes". Das GeschÀft mit dem
"Lord of War - HĂ€ndler des Todes". Das GeschĂ€ft mit dem Krieg: 'Es befinden sich weltweit ĂŒber 550 Millionen Schusswaffen im Umlauf. Das heiĂt, auf diesem Planeten hat jeder zwölfte Mensch eine Schusswaffe. Das fĂŒhrt zu der einen Frage - wie bewaffnet man die anderen elf ' Mit diesen Worten beginnt der Film Lord of War - HĂ€ndler des Todes, wĂ€hrend der Protagonist Yuri Orlov - WaffenhĂ€ndler und somit der namensstiftende 'HĂ€ndler des Todes' - inmitten von abertausenden leeren PatronenhĂŒlsen steht und den Weg einer Patrone, von der Herstellung in einer maroden sowjetischen Fabrik, ĂŒber die Verschiffung nach Afrika, bis hin zum Schuss in den Kopf eines afrikanischen Jungen kommentiert. Das Zitat des fiktiven, jedoch an reale Personen angelehnten WaffenhĂ€ndlers Orlov, verdeutlicht einerseits die erschreckend hohe Zahl von bewaffneten Menschen auf diesem Planeten, andererseits aber auch die AbgebrĂŒhtheit der WaffenhĂ€ndler bei dieser Zahl nicht zu erschrecken, sondern lediglich zu ĂŒberlegen, wie man noch mehr Waffen verkaufen könne. Krieg ist schlieĂlich eines: ein sehr lukratives GeschĂ€ft. Genau auf diesen ökonomischen Aspekt von Krieg, den Waffenhandel als GeschĂ€ft mit dem Leiden anderer Menschen, wird die hier vorliegende Hausarbeit anhand der Analyse des Films Lord of War - HĂ€ndler des Todes genauer eingehen. Doch nicht nur Waffenschieber und Hehler machen mit Kriegen ihren Gewinn. Spielfilme und Fernsehserien, welche fiktive oder authentische Kriegshandlungen zeigen, sind auch eine Form des GeschĂ€fts mit dem Krieg. Wie kein anderes Genre verbindet der Film RealitĂ€t und Fiktion und verschafft einerseits brisanten oder unliebsamen Themen ein Publikum und ungehörten Menschen ein Sprachrohr. Andererseits sind jedoch Filmemacher auch nur kommerziell- und erfolgsorientiert denkende Menschen, die sich mit dem 'Dauerbrenner' Krieg ein breiteres Publikum erhoffen. Im Verlauf dieser Hausarbeit wird die Definition dessen, was einen Film zum Kriegsfilm macht herausgearbeitet werden, um am Ende die Frage beantworten zu können, ob der Film Lord of War tatsĂ€chlich als solcher eingestuft werden kann. Die vorherige Analyse des Filmes wird sich primĂ€r auf die Darstellung des GeschĂ€fts mit dem Krieg, den legalen und illegalen Waffenhandel und die WaffenhĂ€ndler fokussieren, um den Aspekt 'Krieg als GeschĂ€ft' genauer zu beleuchten. SchlieĂlich ist Lord of War 'eine filmische Besichtigungstour [...] hinter die Kulissen des illegalen Waffenhandels.'