Lenz
Lenz: 'Den 20. ging Lenz durch s Gebirg. Die Gipfel und hohen Bergflächen im Schnee, die Täler hinunter graues Gestein, grĂźne Flächen, Felsen und Tannen. Es war naĂkalt, das Wasser rieselte die Felsen hinunter und sprang Ăźber den Weg. Die Ăste der Tannen hingen schwer herab in die feuchte Luft. Am Himmel zogen graue Wolken, aber Alles so dicht, und dann dampfte der Nebel herauf und strich schwer und feucht durch das Gesträuch, so träg, so plump.' Der berĂźhmte Beginn von BĂźchners Lenz, eines Textes, dem man seine Entstehungszeit kaum glaubt, so modern, so geistesnah ist diese fulminante kleine Novelle, die man gleich wieder von vorne anfangen mĂśchte, kaum hat man sie zu Ende gelesen. Die liebevoll edierte Leinenausgabe trägt diesem BedĂźrfnis Rechnung. Den notwendigen Hintergrund fĂźr ein tieferes Verständnis des Textes liefert Joachim Bark, Experte fĂźr die Literatur des 19. Jahrhunderts, in seinem ausfĂźhrlichen, gut lesbaren Nachwort. Anmerkungen und eine Zeittafel runden den Band ab.